Vom Klick zum Müllberg: Wie Rücksendungen unsere Umwelt belasten
Faktencheck: Retouren
Unsere Retouren beeinflussen mehr als nur den Kaufprozess. Mit 1,5 Kilogramm CO₂ pro Retoure entspricht das in etwa den täglichen CO₂-Emissionen eines österreichischen Haushalts.
Die wachsenden Müllberge sind ebenfalls bedenklich – allein im Jahr 2022 fielen im Versand zwischen HändlerInnen und KonsumentInnen über 38.000 Tonnen Kartonmüll an. Eine einfache Lösung liegt in der Reduktion von Einzelfahrten und dem Zusammenlegen von Fahrten, was zu einer möglichen Einsparung von bis zu 56 % der Treibhausgas-Emissionen führen kann.
Retourenfahrten verursachen nämlich im stationären Handel eine Steigerung von über 50 % und im Online-Handel sogar eine Verdopplung der Treibhausgas-Emissionen.
Wie schädlich sind Retouren wirklich?
Online-Retouren mögen für die VerbraucherInnen bequem erscheinen, aber die Realität hinterlässt tiefe Spuren, die weit über die virtuellen Einkaufskörbe hinausgehen. Zunächst einmal sind Retouren ein erheblicher Kostenfaktor für EinzelhändlerInnen. Neben den direkten finanziellen Auswirkungen durch Rücksendungen, Lagerhaltung und erneute Versandkosten entstehen indirekte Kosten, die oft übersehen werden.
Doch die ökonomischen Kosten sind nur die Spitze des Eisbergs. Das eigentliche Ausmaß der Umweltbelastung durch Online-Retouren wird oft unterschätzt. Jede zurückgesandte Bestellung verursacht Emissionen: Von der Produktion und dem Versand des Artikels bis hin zur Rücksendung und möglicher Entsorgung reicht. Hier sind einige der Hauptgründe, warum Online-Retouren schädlich sind:
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Transport und Emissionen:
Jede Retoure erfordert einen weiteren Transportweg, sei es zurück zum Lager oder zum/r HerstellerIn. Dies bedeutet zusätzliche Fahrten von Lieferfahrzeugen, die Treibhausgase freisetzen und zur Luftverschmutzung beitragen.
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Verpackung:
Jedes zurückgesendete Produkt muss erneut verpackt werden, was zusätzlichen Verpackungsmüll erzeugt. Dieser Müll kann oft nicht recycelt werden und landet auf Deponien oder wird verbrannt, was weitere Umweltschäden verursacht.
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Überschussproduktion:
Ein Phänomen, das oft mit Online-Retouren einhergeht, ist die Überproduktion von Waren, um die Nachfrage zu decken. Dies führt zu einem Ressourcenverbrauch und zusätzlicher Umweltbelastung durch die Herstellung von Produkten, die möglicherweise nie verkauft werden.
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Wertverlust und Entsorgung:
Viele zurückgesendete Produkte können nicht mehr als neu verkauft werden und landen letztendlich auf Mülldeponien oder werden vernichtet. Dies verschärft das Problem der Abfallbewirtschaftung und führt zu einer weiteren Verschwendung von Ressourcen.
Wie vermeide ich Retouren?
Insgesamt müssen wir ein Umdenken im Umgang mit Online-Retouren und dem gesamten Einkaufsverhalten fördern, um die Umweltbelastung zu verringern und eine nachhaltigere Zukunft zu schaffen. Denn letztendlich sind wir alle für den Planeten verantwortlich, den wir unseren zukünftigen Generationen hinterlassen.
Beachte die Größentabelle beim Online Shoppen
Bevor du einen Artikel kaufst, überprüfe die Größentabellen der Onlineshops. Jede Marke hat möglicherweise unterschiedliche Größenstandards, daher kann es hilfreich sein, deine genauen Maße mit den Angaben in der Tabelle abzugleichen. So maximierst du das Risiko, dass das bestellte Kleidungsstück nicht richtig passt.
Kenne deine Körpermaße und miss diese richtig ab
Neben dem Überprüfen der Größentabelle ist es ratsam, deine eigenen Körpermaße genau zu kennen. Miss dich an relevanten Stellen, wie Brust, Taille, Hüften, usw. Dadurch kannst du besser einschätzen, welche Größe am besten zu dir passt.
Kaufe Kleidung achtsam und bewusst
Praktiziere bewusstes Einkaufen, indem du dir vor dem Kauf überlegst, ob du das Produkt wirklich benötigst. Achte darauf, ob es zu deinem persönlichen Stil und Bedarf passt. Vermeide Spontankäufe, da diese oft zu unüberlegten Entscheidungen führen, die zu späteren Retouren führen könnten.
Verwende “repack” für deine Online-Einkäufe
Wenn du dich entscheidest, einen Artikel zu kaufen, achte darauf, ob der Onlineshop @originalrepack Verpackungen anbietet. Das reduziert nicht nur den Verpackungsmüll, sondern hilft auch, die Umweltbelastung zu verringern.
Wir hoffen, dass die oben genannten Tipps eine gute Anleitung sind und dir dabei helfen können, Online-Retouren zu vermeiden. Indem wir gemeinsam bewusste Entscheidungen treffen, können wir einen positiven Beitrag zum Schutz unserer Umwelt leisten.
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Quellen:
„Klimaeffekte und ökonomische Auswirkungen: Stationärer und Online-Handel" | Umweltbundesamt, 2023
Zusätzlich rund 20 Millionen Pakete durch Online-Shopping zu Weihnachten | Greenpeace, 2023